Awkward but Real
Donnerstag, 12. März 2015
Entzugserscheinungen
Stell dir vor, du hättest einen Mensche - vielleicht hast du schon einen solche - mit dem du alles teilen möchtest. Jemand, der mit jedem Atemzug, jedem Wimpernschlag dein Leben bereichert. Jemand, ohne den du nicht sein kannst.
Es ist schwer, von so einem Menschen getrennt zu sein. Noch schwerer ist es aber, im gleichen Raum mit ihm zu sitzen und trotzdem nicht an ihn herenkommen zu können.
Das ist momentan meine Welt - ein Leben ohne leben. Seit 6 Tagen ist es nun schon so, dass ich wegen Kürsen und Sonderstundenplänen keine Möglichkeit habe mich mit ihm, nennen wir ihn M., zu unterhalten oder ihm auch nur in die Augen blicken zu können. Dinge, die für mich einem Lebenselexier gleichen.
Also sass ich heute da, den Blick starr auf den PC-Monitor gerichtet und gedanklich 5 PC's weiter links. So unproduktiv wie eh und je verbrachte ich die ersten und letzten 5 Lektionen dieses Tages. Körperlich anwesend, doch geilstlich in einer Parallelwelt, in der M. neben mir sass und wir sowohl Worte als auch Blicke austauschen konnten. Doch diese Parallelwelt wird erst am Montag wieder der Realität entsprechen. Leider. Bis dahin muss ich wohl oder übel mit meinen Entzugserscheinungen leben.

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Donnerstag, 12. März 2015
Wie der Autismus mir den Weg weist...
So, nachdem ich seit Ewigkeiten keinen Beitrag mehr verfasst habe, sehe ich aufgrund eines Meilensteins in meinem sonst meilensteinfreien Lebens eine gute Gelegenheit einen Blogeintrag anzufertigen.

Um meine momentane Lage nachvollziehen zu können, sollte man wisse, dass ich in einer strengen Familie aufgewachsen bin bzw. aufwachse. Soll heissten: die Schule hat in meinem Leben oberste Priorität - zumindest meinen Eltern zu folge.
Was früher Alltag war und somit Normalität, die ich einfach so hinnahm, ist heute pure Qual. Dieser stetige Druck gut zu sein, nein, BESSER zu sein. Ein Leben nicht im Jetzt, sondern in der Zukunft.
Lange war ich also davon überzeugt, dass ich später Medizin studieren will. Heute ist mir klar: Das wollte ich niemals wegen dem interesanten Fach. Mir ging es einzig und allein um das Resultat; Ich könnte Menschenleben retten und die Welt einen Funcken besser machen.
Seit einem halben Jahr habe ich dieses Ziel aus den Augen verloren. Das erste Mal in meinem Leben stand ich ziellos auf, ging ziellos in die Schule, kam ziellos nach Hause und lernte ziellos für die nächste Klausur. Irgendwann zerstörte mich diese Planlosigkeit. Ich hatte keine Motivation mehr um zur Schule zu gehen, keine Motivation mehr mich zu unterhalten, keine Motivation mehr zu lebe. Dieser Gemütszustand führte dazu, dass ich die Welt zu hinterfragen begang und schlussentlich feststellen musste, was mir eigentlich schon lange klar war; Diese Welt ist schlecht, denn die Menschen machen sie schlecht. Mit dieser Einsicht rutschte ich immer weiter in ein Loch und kam alleine nicht mehr raus. Gegen Aussen habe ich das nie pereisgegeben. Selbst aufmerksamste Freunde haben nichts von meinen Depressionen bemerkt und das war auch mein Wille. Ich wollte keinem Sorgen bereiten - das geht mir heute genau so. Es ging so weit, dass ich mich von meinem Loch stürtzen wollte. Bildlich vielleicht etwas grotesk, doch ich bin nicht im Stande es niederzuschreiben, geschweige denn es auzusprechen. Wie soll man sich in so einer Lebenskriese verhalten? Ich konnte mit niemandem reden, aber ich wollte es. So ging ich zur Schulpsychologin. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens! Man mag sich nicht vorstellen, was geschehen wäre, hätte ich das nicht gemacht. Allein schon nach der ersten Sitzung fühlte ich mich um Welten besser - jemand war bereit mir zuzuhören.
Durch die Sitzungen lernte ich mit Druck umzugehen und trotz der Ziellosigkeit den Sinn in meiner Ausbildung nicht aus den Augen zu verlieren.
Während ich mich regelmässig in das Sitzungszimmer begab, stand die Schwerpunktauswahl vor der Türe. Eine Entscheidung, die - und davon war ich überzeugt - mein Leben prägen würde. Zur Wahl standen Biologie/Chemie und Mathe/Physik. Kurz zu meinem inneren Konflikt: Wenn ich Bio/Chemie näme, könnte ich allenfalls immernoch gut Medizin studieren. Doch wollte ich das überhaupt noch? Ich merkte schnell, dass mich Mathe/Physik viel mehr interessiert aber ebenso wusste ich, dass es ein sehr schweres Fach ist und ich nicht in der Lage bin darin gute Noten zu schreiben - in Bio/Chemie hingegen eher. Also ging es schlussentlich um Interesse oder Schulnoten. Ein Konflikt, der mir fremd war, da ich immer die Noten allem vorgezogen hatte. Aber jetzt war das anders - ich wollte mein freier sein. Also wählte ich Mathe/Physik. Eine Etscheidung, die mich dermassen erleichterte und mir eine emense Last von den Schultern nahm.
Nach all dem wusste ich aber immernoch nicht, was ich studieren wollte und ob ich überhaupt studieren wollte. Aber mit diesem Zustand konnte ich mehr oder weniger leben.
Gestern habe ich erfahren, dass ein Junge aus meiner Parallelklasse autistisch ist. Er ist mir davor öfters aufgefallen, da er ein Einzlgänger ist und, seien wir ehrlich, solche Leute fallen schnell auf. Ich, als Person, die sich für eher eigenartige Menschentypen interessiert und begeistern kann, habe sofort meine Ohren gespitzt. Schnell wurde mir klar, dass ich diesen Menschen, nennen wir ihn B., kennenlernen will. Doch wie soll man das anstellen? Eine Person, die nicht mal weiss, dass man existiert, und noch dazu autistisch ist, dazu bringen, mit einem zu sprechen ist nicht einfach. Daher habe ich mir vorgenommen, mir bis zu den Sommerferien Zeit zu geben, erste Schritte einzuleiten.
Nun, schön und gut, aber wie hat mir diese "Begegnung" den Weg gewiesen?
Ich weiss jetzt, was ich in meinem Leben machen will; Ich möchte Psychotherapeutin werden und mich mit genau solchen Menschen wie B. auseinandersetzten. Selbst wenn ich dafür Medizin studieren muss (und das muss ich leider)!

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Dienstag, 16. Dezember 2014
Utilitarismus
>>Eine Handlung ist dann moralisch vertretbar, wenn sie das Glück bzw. die Lust der beteiligten Personen fördert und deren Unglück bzw. deren Unlust vermindert.<<

Dies besagt der Utilitarismus. Dabei wird sehr stark kategorisiert. Man unterscheidet z.B. zwischen sinnlicher und geistiger Freude, die Haltbarkeit und die Wahrscheinlichkeit der Handlung in Relation zur Freude.
Utilitarismus ist eigentlich nichts anderes als Hedonismus. Das Prinzip ist dasselbe, solange man nicht den egoistischen Hedonismus als Bezug nimmt.

Doch verleitet uns das Prinzip des Utilitarismus nicht zu Taten, die der Gesellschaft über kurz oder lang schaden werden?
Als Beispiel: Man verspricht jemandem etwas nicht weiterzusagen. Doch in einer bestimmten (hier unbestimmten) Situation, würde es der Gesellschaft helfen, erzähle man es weiter. Wenn man dies aber tut, schadet man der Beziehung zur erstgenannten Person, da das Versprechen nicht eingehalten wurde. Demzufolge müsste man die eigene Moral oder besser die Regeln des Zusammenlebens brechen, um der Gesellschaft etwas Gutes zu tun. Doch durch dieses Missachten der Regeln, bricht das Konzept, welches wichtig für das Untereinander ist zusammen. Somit widerspricht sich der Utilitarismus in diesem Sinne.

Mir ist natürlich bewusst, dass es auch hier verschiedenste Unterscheidungen gibt, doch finde ich diese Feststellung irgendwie amüsant.

-Edii

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